Futter beim Hund umstellen (So klappt die Futterumstellung)

Du willst ein neues Futter für deinen Hund ausprobieren und das am besten von jetzt auf gleich? Mach das lieber nicht.

Wenn du das Hundefutter wechseln willst oder vielleicht sogar musst, dann ist es wichtig, das Futter langsam und schrittweise umzustellen, denn so kannst du Verdauungsstörungen oder Magenprobleme vermeiden.

Die besten Erfahrungen habe ich damit gemacht, das Futter nach und nach über einen Zeitraum von einer Woche umzustellen. Wie das genau funktioniert und was es sonst noch zu beachten gibt, wenn du das Futter deines Hundes umstellen willst, das erfährst du in diesem Artikel.

Gründe für eine Futterumstellung

Wenn du deinem Hund ein neues Futter geben willst, dann sollte es dafür Gründe geben. Zu denken, dass dein Hund doch auch mal ein wenig Abwechslung im Napf möchte, ist keine gute Idee, denn plötzliche Futterumstellungen können erhebliche Verdauungsstörungen nach sich ziehen.

Wenn du für ein bisschen Abwechslung sorgen willst, dann misch deinem Hund, der sonst vielleicht nur Trockenfutter bekommt, einfach ein bisschen Feuchtfutter mit in den Napf, das dürfte schon für Begeisterungsstürme reichen.

Sonst sind Futterwechsel oft nur in Abhängigkeit vom Alter oder der Gesundheit nötig. Das hier sind häufige Gründe für eine Futterumstellung:

    Umstellung von Welpen- auf Adultfutter oder im hohen Alter auf Seniorenfutter
  • Umstellung auf Diätfutter oder Feuchtfutter aufgrund von Übergewicht
  • Umstellung auf ein High Energy Futter aufgrund von Untergewicht oder Hundesport
  • Umstellung aufgrund von Erkrankungen oder Allergien

Ein letzter Grund und den möchte ich gesondert erwähnen, ist die Umstellung auf ein hochwertiges Hundefutter. Wenn du bisher einfach das nächstbeste Futter gefüttert hast, jetzt aber auf ein qualitativ besserer Futter umstellen willst, dann hat das zwar keine medizinische Indikation, ist aber trotzdem eine gute Entscheidung.

Futterumstellung in kleinen Schritten

Jetzt kommen wir dazu, wie die Futterumstellung am besten durchgeführt werden sollte.

Die meisten Hunde vertragen eine Umstellung über einen Zeitraum von einer Woche relativ gut. Dazu mischst du einfach dein altes Futter mit dem neuen, und zwar so:

  • Tag 1 und 2: An den ersten beiden Tagen mischst du 25% des neuen Futters mit 75% des alten Futters.
  • Tag 3 und 4: An den folgenden beiden Tagen mischst du 50% des neuen Futters mit 50% des alten Futters.
  • Tag 5 und 6: Jetzt ist schon mehr als die Hälfte geschafft und du kannst 75% des neuen Futters mit nur noch 25% des alten Futters mischen.
  • Tag 7: Der Futterwechsel ist vollständig und dein Hund bekommt 100% des neuen Hundefutters.

Dieser langsame und schrittweise Wechsel ist wichtig, weil sich die Darmflora des Hundes erst an das neue Futter gewöhnen muss. Geht der Wechsel wirst du das daran erkennen, dass dein Hund eventuell Darmprobleme bekommt.

Es muss aber nicht zwingend jede kleine Veränderung daran liegen, dass die Futterumstellung zu schnell ging. Blähungen, häufiges Kot absetzen oder auch sehr voluminöse Hundehaufen können immer mal während der Umstellung auftreten. Halten die Probleme an, dann warst du vielleicht einen Schritt zu schnell oder dein Hund hat einen empfindlichen Darm.

Futter bei empfindlichen Hunden umstellen

Solltest du feststellen, oder bereits wissen, dass die obere Methode zu schnell für deinen Hund ist, dann lass dir einfach noch mehr Zeit und mach noch kleinere Schritte.

Falls es notwendig ist, erhöhst du den Anteil vom neuen Futter nur alle sieben Tage um 10%. Die ganze Umstellung dauert dann erheblich länger, aber deinem Hund und dir ist ja nicht geholfen, wenn er wochenlang Blähung und Durchfall hat, nur weil das Futter zu schnell umgestellt wurde.

Wenn das immer noch zu schnell ist, dann habe ich noch einen Trick. Misch das neue Futter in deine Leckerchen, die dein Hund z.B. beim Spaziergang oder zwischendurch bekommen. So bekommt er nur ganz gelegentlich, sehr kleine Mengen von dem neuen Futter und der Darm kann sich ganz langsam an das neue Futter gewöhnen.

Probleme bei der Futterumstellung

Wie bereits erwähnt, gibt es Symptome, die bei der Futterumstellung normal sind, andere sind es allerdings nicht und darauf gilt es zu achten.

Die folgenden Probleme können auftauchen, entweder einzeln oder in Kombination:

  • Häufiger Absatz von Kot (bis zu 5 Mal täglich oder noch mehr)
  • Breiiger Kot und größere Mengen
  • Blähungen und Darmgeräusche
  • Juckreiz und häufiges Kratzen
  • Durchfall und Erbrechen

Kotabsatz: Nachdem du mit der Futterumstellung begonnen hast, kann es noch drei bis vier Wochen dauern, bis sich der Darm deines Hundes und vor allem seine Kotmenge normalisiert.

So ist es möglich, dass dein Hund auf jedem Spaziergang Kot absetzt. In den ersten Wochen ist es auch oft so, dass der Kot sehr stark riecht und dein Hund gefühlt riesige Haufen macht. Zu den großen Mengen kann eine sehr weiche Konsistenz kommen, die das Aufnehmen erschwert.

Blähungen und Darmgeräusche: Die Darmflora deines Hundes braucht Zeit, sich an das neue Futter zu gewöhnen und seine Verdauung anzupassen. Auch beim Thema Blähungen sind es die ersten drei bis vier Wochen, in denen solche Probleme vermehrt auftreten können.

Neben den Blähungen sind vermehrte und oft deutlich zu hörende Darmgeräusche nicht selten. Sobald die Umstellungsphase beendet ist, werden sich diese Begleiterscheinungen legen.

Juckreiz: Fängt dein Hund sich nach einer Futterumstellung vermehrt an zu kratzen, dann ist das kein gutes Zeichen, denn es kann auf eine allergische Reaktion hindeuten.

Futtermittelallergien sind bei Hunden recht häufig anzutreffen und äußern sich durch Juckreiz, Rötungen und Schuppen, können aber auch Durchfall und Erbrechen auslösen. Ist das der Fall, solltest du die Umstellung abbrechen und mit deinem Tierarzt Rücksprache halten.

Es muss aber nicht gleich der schlimmste Fall sein. Vielleicht war in deinem alten Futter mehr hochwertiges Öl, das die Hautgesundheit deines Hundes reguliert hat. Hat dein neues Futter weniger enthaltenes Öl, dann kann es sein, dass dein Hund einfach trockene Haut bekommen hat.

Sollte keine Allergie vorliegen, dann kannst du das neue Futter einfach um ein gesundes Öl für Hunde erweitern und so den Mangel ausgleichen.

Im Zweifel zurück zum alten Futter

Sollten die Beschwerden deines Hundes sehr stark sein, oder länger als vier Wochen anhalten, dann ist er bzw. sein Verdauungstrakt vielleicht sehr empfindlich. In diesem Fall hilft nur, ein paar Schritte zurückgehen und die Menge des neuen Futters reduzieren.

Falls alles nicht hilft, dann kannst du auch ganz zum alten Futter zurück umstellen und nachdem sich der Magen und Darm deines Hundes wieder normalisiert hat, einen neuen Versuch starten.

Zusammensetzung beachten

Hier noch ein Tipp, für alle Besitzer von Hunden, die leicht ein paar Kilos zu viel ansetzen. Behalte nicht nur die Gesundheit deines Hundes die ersten paar Wochen im Auge, sondern auch das Gewicht.

Einfach dieselbe Menge mit einem neuen Futter zu füttern kann schnell zu erheblichem Übergewicht führen, wenn der Energiegehalt des neuen Futters höher ist.

Sollte dein Hund bei gleicher Bewegung und Auslastung an Gewicht zulegen, dann kannst du Futtermenge eine wenig reduzieren, bis es passt.

Das funktioniert natürlich auch in die andere Richtung, also sollte dein Hund nach der Futterumstellung abnehmen, dann kannst du Futtermenge entsprechend erhöhen.

Fazit

Veränderungen in Sachen Konsistenz und Menge beim Kotabsatz sind in der ersten Wochen leider oft normal. Auch Blähungen und Darmgeräusche können eine Futterumstellung begleiten.

Eine Futterumstellung beim Hund sollte nie von heute auf morgen, sondern immer langsam und Schritt für Schritt erfolgen. Auch, wenn es sich um ein hochwertiges und besonders verträgliches neues Futter handelt, können diese Probleme auftauchen. Solange sie nicht besonders stark sind und nach kurzer Zeit wieder verschwinden, besteht kein Grund zur Besorgnis.